dieser Begriff „Vertragsarbeiter“ | Dennis und Silke O.

Mich hat immer gestört dieser Begriff „Vertragsarbeiter“, weil für meine … also das, was ich immer dachte, dass die hier sind, um ausgebildet zu werden, denn … früher nach der Wende gab’s erst diesen Begriff „Vertragsarbeiter“, das heißt ja, dass die praktisch hier Arbeitsplätze besetzten und ich glaube … das war auch so ein Begriff, der extra dafür [instrumentalisiert] … um die Leute dahin gehend zu instrumentalisieren, „die und die können euch eventuell die Arbeitsplätze wegnehmen“, so habe ich früher gedacht darüber … kurz nach der Wende. Weil ich dachte immer, dass die werden hier ausgebildet … […] Da hat man es ja noch nicht als Konkurrenz gesehen. Es war ja keine Konkurrenz, wenn die einfach nur … uns wurde das dann so beigebracht, wir unterstützen die Länder damit, das ist wie Solidarität, wir wurden ja auch so erzogen […] Dieser Konkurrenzgedanke, der kam ja dann erst durch die Wende, weil dann eben der Gedanke, jetzt haben viele ihre Arbeit verloren oder waren gerade auf der Kippe und so … Dann kam das natürlich auf „die nehmen uns jetzt unsere Arbeitsplätze weg“. Dann ging es erst richtig los.

Chemiewerk in Leipzig, 1982. Bildcredit: Bundesarchiv, Bild 183-1982-0528-002 / Grubitzsch (geb. Raphael), Waltraud / CC-BY-SA 3.0
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